Unternehmensbesuch bei der Fa. Roth International in Wernberg-Köblitz

Michael Roth (rechts) und Daniel Hofsäß
Michael Roth (rechts) und Daniel Hofsäß

Die Firma ROTH-International, ein weltweit agierender Spezialist für innovative Recyclingverfahren, arbeitet im Wernberger Industriegebiet West II.

Sie war am 17.05.2023 ein genau passendes Ziel der Akademie Ostbayern-Böhmen (AOB) zu deren Jahresthema „Ressourcen nachhaltig nutzen“.

 

Unter der Führung des Akademie-Vorsitzenden Josef Schönhammer beteiligte sich eine größere Gruppe von Interesssenten an einer Unternehmensbesichtigung. Firmenchef Michael Roth stellte kurz die Wirkungsbereiche der noch jungen Firma hervor, die sich als Spezialist für Schneiden, Sägen, Zerlegen, Recycling und Entsorgung moderner Materialien sowie Demontage und Rückbau unter dem besonderen Aspekt der Nachhaltigkeit anbietet.

 

Fotos am Ende des Beitrags 

 

 

Geschäftsführer Daniel Hofsäß führte die Gruppe anschließend auf dem Betriebsgeländes an riesigen Halden aus Reifen aller Art und Größe vorbei und erläuterte: „Diese werden geschreddert und zu Shreds, Chips und Granulat zerlegt und anschließend als Ersatzbrennstoff thermisch in

Zementwerken verwertet“.

In der riesigen Betriebshalle wurde der Stolz der Firma bestaunt, eine Recyclinganlage für Batterien von E-Autos im Wert von etwa 15 Millionen Euro. Im Vollbetrieb könnte die 70 Meter lange Anlage 1,5 Tonnen Batterien in der Stunde verarbeiten. 9000 Tonnen Jahresleistung seien anvisiert, die durch eine zweite Linie verdoppelt werden solle, betonte der studierte Maschinenbauer. Entscheidend dabei: Kunststoffe, Metalle und die Schwarzmasse (Kathodenmaterial) werden

sortenrein getrennt, so dass sie wieder nachhaltig verwendet werden können. Wertvolle Rohstoffe bleiben somit im Land und müssen nicht importiert werden.

Autohersteller warten bereits sehnlichst darauf, dass ihre Altbatterien verwertet werden, doch leider lassen behördliche Genehmigungen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchV) immer noch auf sich warten, obwohl dieses Entsorgungsproblem europaweit gelöst werden muss.

Bei Roth international wird außerdem intensiv an innovativen Anlagen und Methoden zur Verwertung von faserverstärkten Kunststoffen aus Flugzeugen, Windkraftanlagen und Autokarosserien gearbeitet.

 

 

 

 

 

 

Die Demontage und der Rückbau von Windkraftanlagen, von Flugzeugen, Schiffen und Bohrinseln und von Photovoltaikanlagen gehören zu den weiteren Geschäftsfeldern. „Selbst sehr große Bauteile werden dabei gesägt, zerlegt, recycelt und entsorgt. Beispielsweise können bis zu 100 Flugzeuge im tschechischen Ostrava geparkt und stillgelegt werden, wo sogar ein Jumbo 747 oder ein Airbus A380 landen können“, betonte der Geschäftsführer mit einem gewissen Stolz. „Wir lösen Probleme, statt sie zu hinterlassen“ lautet die Prämisse der Firma ROTH mit ihren derzeit 29 Mitarbeitern, die hoffen, in Kürze auch am Standort Wernberg-Köblitz mit dem Recyceln von Batterien voll loslegen zu können. Durch die Fa. Roth wird die Entwicklung am Industriestandort Wernberg-Köblitz weitergeführt.

 

Mittels einer kurzen Power-Präsentation stellte schließlich die stellvertretende Bürgermeisterin Maria Schlögl den Markt mit seinen Industriegebieten vor, der durch den Autobahnbau einen

unvergleichlichen Aufwärtstrend erfuhr. Die Besucher zeigten sich einhellig vom Unternehmen und der wirtschaftlichen Stärke und Vielfalt des Ortes beeindruckt. AOB-Vorsitzender Schönhammer meinte: „Wir haben hier eine Perle kennengelernt und hoffen auf baldige Lösung der Probleme“.

 

Text und Fotos: Hans-Peter Weiß


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