Thementag „Mobilität“ an der OTH Regensburg

Die OTH Regensburg veranstaltete am 26.04.2024 mit der Akademie Ostbayern-Böhmen zu deren

Jahresthema ‚Mobilität‘ einen Themennachmittag, an dem zwei besondere Arbeitsbereiche mit

regionaler Bedeutung vorgestellt wurden:

 

Elektrische Maschinen und Antriebstechnik sowie das Projekt „Flashmob KI“, das ist ein KI-gesteuertes Rufbussystem für den ÖPNV in der Region Roding.

 

Text: Hans-Peter Weiß

Fotos am Ende des Beitrags: Hans-Peter Weiß und Hans Fischer

 

 

 

 

 

Prof. Bernhard Hopfensperger von der Fakultät Elektrotechnik empfing die Besuchergruppe in der Laborhalle, ausgestattet mit einer Fülle von unterschiedlichsten Elektromotoren. Dort arbeitet man aktuell selbstverständlich an der elektrischen Antriebstechnik für Fahrzeuge und vor allem an batteriebetriebenen Antriebskonzepten. In Regensburg gehört dazu eine Besonderheit, nämlich ein Elektroantrieb für die ‚historische Regensburger Straßenbahn‘, ein Projekt, das die OTH Regensburg seit langem technisch und wissenschaftlich begleitet. Günther Dürrmeier vom gleichnamigen Regensburger Verein stellte den bisherigen Arbeitsverlauf anschaulich und engagiert vor.

 

Die seit 1903 in der Innenstadt verkehrende Straßenbahn wurden 1964 nach Darmstadt verkauft. Von dort kam 1990 der Triebwagen TW47 samt Beiwagen in einem unansehnlichen Zustand als Geschenk an die Stadt zurück. „Verschrotten oder restaurieren?“ war nun die Frage. Die Antwort dauerte bis 2014. Da gründete sich die ‚Interessengemeinschaft ‚Historische Straßenbahn Regensburg‘, die sich für die Restaurierung einsetzte. Die erste Phase erfolgte 2021 in Krakau. Die OTH Regensburg steuerte 2020 für den Triebwagen ein batteriebetriebenes Antriebskonzept für einen regelmäßigen Demonstrationsbetrieb bei. Im Sommer 2023 kam dann der fahrfähig restaurierte Triebwagen zum zweiten Teil der Restaurierung nach Plauen, wo in Kürze

Prof. Hopfensperger mit seinen Studenten den Antrieb einbauen wird. Am 21. September soll die Trambahn, jetzt batteriebetrieben, bei der 130-Jahrfeier der Plauener Straßenbahn ihre ersten Runden vor großem Publikum drehen, ein Event zu dem Günther Dürrmeier jetzt schon die

Mitglieder der Akademie einlud.

Prof. Hopfensperger demonstrierte schließlich den Gästen einen Lauftest auf dem Labor-Prüfstand. Diese konnten selber mittels eines Joysticks die Geschwindigkeit regulieren, wie es künftig im Führerstand sein soll. „Doch wann wieder eine Original-Trambahn in Regensburg zu sehen sein wird, ist noch ungewiss“, erklärte Günther Dürrmeier, der gespannt dem anstehenden Bürgerentscheid am 9. Juni entgegensieht. Ein positiver Entscheid würde auch den Freunden der historischen Straßenbahn zusätzlichen Auftrieb geben. Sind die historischen Wagen wieder in Regensburg, soll es Eventfahrten an der Guerickestraße geben. „Und beim Regensburger Bürgerfest 2025 könnte die alte Tram dann der Eyecatcher schlechthin sein“ – eine Zukunftsvision von Günther Dürrmeier.

 

Im Hauptgebäude der OTH wartete anschließend Prof. Jan Dünnweber von der Fakultät Informatik, der das Projekt „Flashmob KI“ betreut und in seiner High-Level-Präsentation in den Mittelpunkt rückte. Mit einem KI-gesteuerten Rufbus, der für den ÖPNV in der Region Roding und im Landkreis Cham eingesetzt werden soll, will die Hochschule eine

Mobilitätslösung schaffen, die mittels künstlicher Intelligenz die Bürger so schnell wie möglich von A nach B bringen kann. Dabei sollen Haltestellen in einer App angekündigt werden. Ein Algorithmus löst das Problem der kürzesten Strecke zum Startpunkt. „Durch die Anwendung von heuristischen, exakten Methoden der modernen Routenoptimierung sollen gleichzeitig sowohl dem einzelnen Kunden als auch der Masse der Reisenden insgesamt die effizienteste Transportmöglichkeit angeboten werden“, erklärte Dünnweber.

 

Gerade im ländlichen Raum stellen der demografische Wandel und die damit verbundene Urbanisierung die Bevölkerung vor immer mehr Herausforderungen, einem wachsenden Bedürfnis an Mobilität gerecht zu werden. Akademie-Programmkoordinator Hans Fischer erachtet die Arbeit der OTH für die Menschen vor Ort für sehr wichtig. „Das Beispiel „Roding“ könnte sich für die Region positiv auswirken“, ergänzte Akademie-Vorsitzender Josef Schönhammer. Die Frage der

Kostendeckung konnte OTH-Projektleiter Dünnweber allerdings nicht beantworten.

 


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