
Biller Naturmittel in Schnaittenbach –
eine mutige Unternehmensgründung erfolgreich bis heute
Heutzutage wird auf vielerlei Weise versucht, Unternehmensgründungen anzustoßen um die regionale Wirtschaft zu fördern und zu beleben.
StartUps ist das Schlagwort. Nur - wesentlich dabei sind Menschen, die es tun mit innovativen Ideen, Kreativität, Mut, mit Blick für Zeichen des Marktes.
So gesehen gab es StartUps eigentlich schon immer. Ein Paradebeispiel für den erfolgreichen Verlauf einer Unternehmensgründung erlebte eine Besuchergruppe der Akademie Ostbayern-Böhmen beim Besuch des Unternehmens ‚Biller Naturmittel‘ in Schnaittenbach.
„Unsere Mutter war eine richtige Kräuterfee“, erzählte Hans Biller – einer der beiden Firmenchefs. Ihr Umgang mit Gewürzkräutern und Teepflanzen inspirierte ihn und seinen Bruder Erich bereits in ihren Jugendjahren. So fiel ihnen auf, dass derartige Produkte auf dem Amberger Wochenmarkt fehlten. 1982 platzierten sie sich deshalb dort erstmals mit einem kleinen Stand und stellten fest, dass die Zahl der Kunden und Kundinnen rasch größer wurde. Die Folgen: Erweiterung des Sortiments durch Zukauf von Rohware, von Erzeugern aus dem Knoblauchsland und vom Großhandel in Hamburg, die dann selber gemischt und abgepackt wurde. Derzeit werden die Produkte vermarktet im Stammbetrieb, regional auf Märkten und Messen, im Versand- und Onlinehandel weltweit, zuletzt sogar über spezielle Fernsehkanäle.
Das bedeutete, dass die beiden Billerbrüder ihre erlernten Berufe aufgaben, und sich ganz der Herstellung und Vermarktung ihrer Produkte widmeten. Die Produktions- und Verkaufsstätte am Scherhübl in Schnaittenbach wurden errichtet und musste mittlerweile zweimal erweitert werden.
Verständlich, da die Gewürzsparte – derzeit ca. 300 Einzelgewürze und Mischungen – sich als sehr erfolgreich erwies und man für Herstellung und Verpackung Personal (aktuell 35 Mitarbeitende) und Maschinen brauchte, die Hans Biller selbst konstruierte. Gegensätzlich zu größeren Firmen können damit auch kleine Stückzahlen hergestellt werden, was vielen Kundenwünschen entgegenkommt.
Neben dem konventionellen Produktionsschwerpunkt läuft mittlerweile streng getrennt die Bioproduktion von Mischungen aus Kräutern, Blättern, Blüten und Wurzeln, die der Lebensmittel- und Arzneimittelkontrolle unterliegen. Großer Wert wird gelegt auf einfache Zubereitung und guten Geschmack der Produkte. Flexibel reagiert man auch auf Trends bei den Vorlieben der Verbraucher.
Erfreut waren die Teilnehmenden über das Angebot der Verkostung der berühmten Gemüsebrühe, einer Teesorte sowie mehrerer Proben von Dips. Den kurzweiligen Vortrag des Firmenchefs honorierten die Gäste durch rege Nutzung der gebotenen Einkaufsmöglichkeiten.
Für die Akademie war der Besuch der Firma Biller die Gelegenheit, im Jahresprogramm auch ein einheimisches Unternehmen aus der Lebensmittelerzeugung vorzustellen und die sehenswerte Oberpfälzer Stadt Schnaittenbach kennenzulernen. Die aktuellen Kennzahlen, die wesentlichen Wirtschaftsbetriebe, v.a. Kaolinbergbau, das kulturelle Leben und die Eigenheiten der Ortsteile stellt während der abschließenden Einkehr im Gasthof Haas der Erste Bürgermeister Marcus Eichenmüller humorvoll und engagiert vor.












